Problemstellung

Screenshot der Fliegenklatsche
Abb.01: Fliegenklatsche

Eine Fliegenklatsche eignet sich gut zur Übung für Konstruktion, Zeichnung mit FreeCAD und 3D-Druck.

Ziel: Diese Anleitung beschreibt das Modellieren einer Fliegenklatsche mit FreeCAD zur Herstellung per 3D-Druck. Die Anleitung beschreibt die Schritte nur grob, Anfänger sollten mit dem Tubenwickler beginnen.

 

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Abb.00b URL

Tipp: Wer am Bildschirm ungestört mit FreeCAD arbeiten möchte, kann diesen Text auf einem Smartphone lesen. (→ Abb.00b URL)

Diese Anleitung wurde mit FreeCAD 0.19 erstellt und mit FC 0.21.1 überarbeitet.

Dateien

Vorbereitungen

Entwurf per Handskizze

Entwurf der Fliegenklatsche
Abb.02: Entwurfsskizze für den Verbinder

Mein 3D-Drucker ist nicht groß genug, um eine übliche Fliegenklatsche in einem Stück drucken zu können. Also teile ich die Fliegenklatsche in ein Blatt und in ein Griffstück und verbinde sie mit einem dritten Teil, dem Verbinder ( → Abb.02).

Zwischen Blatt und Verbinder ist die Verbindung formschlüssig, d.h. der Verbinder "beißt" sich um den verstärkten Rand des Blattes fest. Das "Gebiss" hat den Vorteil, dass man es von der Seite her drucken kann.

Zwischen Griff und Verbinder ist in Abb.02 noch eine einfache Steckverbindung skizziert, d.h. der Griff wurde in den Verbinder geklemmt [kraftschlüssig] oder geklebt [stoffschlüssig]. Das funktioniert zwar, aber inzwischen bevorzuge ich eine formschlüssige Federklemme ( → Abb.14a), die mit Widerhaken einrastet und toleranter ist hinsichtlich der Druckgenauigkeit.

Blatt der Fliegenklatsche

Screenshot des Fliegenklatschenblattes
Abb.03 Blatt der Fliegenklatsche

Das Blatt ( → Abb.03) ist an die übliche Form von Fliegenklatschen angelehnt. Zuerst modelliert man die Fläche und perforiert sie mit einem Wabenmuster. Der umlaufende Rand ist verdickt und dient auch der Befestigung am Verbinder.

Für den 3D-Druck ist das Blatt unproblematisch, da die Unterseite des Blattes eben [plan] ist.

Erfahrungen mit FreeCAD

Für die Perforation des Wabenmusters zeichnet man ein einzelnes Sechseck und vervielfältigt es. Vervielfältigen kann man es auf 2D-Ebene im Sketcher oder auf 3D-Ebene in PartDesign. Meine Versuche auf 2D-Ebene waren von Mühsal und Erfolglosigkeit geprägt - komplexe Skizzen sind nun einmal schwierig und größere Muster sind sehr komplex - und wenn man dann noch verschiedene Schlüsselweiten, Abstände usw. ausprobieren möchte, dann lässt man besser die Finger davon und wechselt zur 3D-Variante mit Multi-Transformation im Arbeitsbereich PartDesign. Dort braucht man die Geduld nur, bis 500 Durchbrüche gerechnet sind …

Prinzipielle Vorgehensweise in FreeCAD
  • Koordinatensystem: Das Blatt liegt auf der xy-Ebene, die z-Achse weist in Druckrichtung. Der Koordinatennullpunkt befindet sich mittig unten innerhalb des Randes ( → Abb.03, → Abb.04a).
  • Arbeitsbereiche: PartDesign und Sketcher
  1. Grundfläche skizzieren und extrudieren [PartDesign - Aufpolsterung, Pad].
  2. Berechnungen für das Wabenmuster [Taschenrechner oder Sketcher].
  3. Eine Bezugslinie [Datum Line] für das lineare Muster nach rechts oben erstellen.
  4. Einen einzelnen Durchbruch aus der Grundfläche stanzen [PartDesihn - Tasche, Pocket] und dann mit Mehrfach-Transformation [PartDesign - MultiTransform] vervielfältigen und im Wabenmuster anordnen
  5. Den Querschnitt des verdickten Randes mit Fasen skizzieren und entlang des Randes der Grundfläche sweepen [PartDesign - Additives Rohr, Additive Pipe].
Weiter Infos

Fläche des Blattes

Screenshot - Fläche des Blattes ohne Perforation
Abb.04a: Grundfläche des Blattes

Für die Fläche des Blattes ( → Abb.04a) wird eine 2D-Skizze ( → Abb.04b) gezeichnet und dann zu einem 3D-Modell extrudiert [Aufpolsterung, Pad]. Perforation und Randverstärkung werden später ergänzt.

Zu tun
screenshot der Kontur des Blattes
Abb.04b: Kontur des Blattes (xy-Ebene)
  • Icon des Arbeitsbereiches PartDesign  Arbeitsbereich PartDesign
  • Icon PartDesign_Body  Körper erstellen [Body] - Umbenennen: Blatt
  • Sketcher NewSketch  Skizzenblatt erstellen [NewSketch, Create Sketch] - xy-Ebene → Abb.04b
    • Pfad [Leitkurve] des Blattes skizzieren, z.B. mit
      Icon des Arbeitsbereiches SketcherCreatePolyline  Linienzug erstellen [Create Polyline]. Linienzug skizziert auch Kreisbögen, wenn man 3x den Buchstaben m [Modus] drückt.
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainConincident  Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainTangent  Auch Anfangs- und Endpunkt des Linienzugs müssen verbunden und tangential sein
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainSymmetric Die Skizze ist vollständig symmetrisch zur y-Achse
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainRadius  Ein Radius R5
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainEqual  Alle Radien gleich lang
    • Icon des Arbeitsbereiches Sketcher- ConstrainDistanceX  Icon des Arbeitsbereiches Sketcher- ConstrainDistanceY  Alle Maße beziehen sich auf die Mittelpunkte der Radien bzw. den Nullpunkt des Koordinatensystems
    • OK
  • Baumansicht [Modell]: Sketch - Umbenennen: Blatt_Kontur
  • Icon PartDesign_Pad  Extrusion [Aufpolsterung, Pad] - 1,1 mm -
    Umbenennen: Blattfläche

Wabenmuster - Vorbereitungen

Das Wabenmuster wird erzeugt, indem man einen (!) sechskantigen Durchbruch in die Blattfläche stanzt, und diesen dann mit Multi-Transformation in 3 Richtungen vervielfältigt und anordnet. Hier ergänze ich noch eine Spiegelung ( → Begründung).

Vor der Multi-Transformation benötigen wir also:

  • Die Abstände der Sechskantdurchbrüche in 3 Richtungen
  • Den ersten Sechskantdurchbruch
  • Eine Bezugslinie für die schräge Richtung
  • Für alle anderen Richtungen genügen die Achsen und Ebenen des Koordinatensystems

Die Multi-Transformation läuft in 5 Schritten ab:

  1. Den ersten Sechskantdurchbruch modellieren
  2. lineares Muster waagerecht nach rechts ( → Abb.07a)
  3. Spiegelung nach links ( → Abb.08a)
  4. lineares Muster schräg nach rechts oben ( → Abb.09a)
  5. lineares Muster senkrecht nach oben ( → Abb.10a)

Ermittlung der Abstände

Screenshot der Hilfsskizze
Abb.05a: Hilfsskizze zur
rot: vorgegebene Maße
blau: abgeleitete Maße [Referenz]

Die Sechskantdurchbrüche des Wabenmusters sollen eine Schlüsselweite SW 3,5 mm bekommen. Die Stege zwischen zwei Durchbrüchen sollen 0,87 mm breit sein, weil das die Mindestwandstärke ist, die mein 3D-Drucker für 2 parallele Spuren bei Schichtdicke 0,15 mm und Düsendurchmesser 0,4 mm empfiehlt; Ihre Empfehlungen finden Sie vermutlich in Ihrem Slicer.

Aus diesen Vorgaben kann man die Abstände der Sechskantdurchbrüche zeichnerisch ermitteln ( → Abb.05a, blaue Referenzmaße).
Hinweise zur Erstellung finden Sie im → Anhang A1.

Wer lieber rechnet: Abstand …

  • … waagerecht
    3,5 mm + 0,87 mm = 4,37 mm
  • … schräg
    3,5 mm + 0,87 mm = 4,37 mm
  • … senkrecht
    2 * (Schlüsselweite + Randabstand) * cos 30° =
    2 * 4,37 mm * 0,866 =
    7,569 mm.
Ergebnisse

Lochabstand a und Anzahl n der Löcher sind eigentlich ausreichende Informationen, aber FreeCAD will nicht den Lochabstand a, sondern die Gesamtlänge l des Musters wissen:
l = a * (n-1)

 

Zu beachten: FreeCAD braucht manchmal viel Zeit.

Außerdem rechnet FreeCAD minutenlang für die ca. 500 Durchbrüche der Fliegenklatsche. Deshalb wird das Muster in dieser Anleitung mit max. 3 Löchern je Richtung gezeigt. Ich empfehle, die endgültigen Werte erst einzutragen, wenn die Fliegenklatsche ansonsten fertig ist.

  Anleitung vollständig
waagerecht: l = 8,740 mm für n = 3 Durchbrüche l = 43,70 mm für n = 11
schräg: l = 4,370 mm für n = 2 l = 4,370 mm für n = 2
senkrecht: l = 15,138 mm für n = 3 l = 90,829 mm für n = 13

Richtungszeiger für das Wabenmuster

Lineare Muster benötigen für die Richtung des Musters Bezugslinien. Für waagerechte und senkrechte Muster genügen die x- und y-Achsen des Koordinatensystems, aber das Wabenmuster benötigt eine zusätzliche Bezugslinie [DatumLine] für die versetzte Reihe ( → Abb.09a, grüne Gerade).

Erstellen Sie eine Bezugslinie [DatumLine] in einem Winkel von 60° nach rechts oben zur x-Achse:

Zu tun - Bezugslinie erstellen
Koordinatensystem in der Combo-Ansicht
Abb.05b: Koordinatensystem
in der Baumansicht [Modell]
  • Baumansicht [Modell]: - … - Origin - X_Axis markieren ( → Abb.05b).
  • Icon PartDesign_Line  Arbeitsbereich PartDesign - Bezugslinie erstellen
    → Baumansicht [Modell]: Parameter der Bezugslinie ( → Abb.05c)
    • Linie: X_axis (vorgewählt)
    • Versatz der Anhänge (in lokalen Koordinaten)
      Um die y-Achse: 60°
    • OK
  • DatumLine - Umbenennen: Wabe_Richtung

 

PartDesign - Line Parameter
Abb.05c: Parameter der Bezugslinie

Wabenmuster per Mehrfach-Transformation

Flächige Lochmuster erzeugt man, indem man ein Musterelement erzeugt und darauf mehrere lineare Muster [linear Pattern] o.ä. innerhalb einer → Mehrfach-Transformation [Multi-Transform] anwendet.

Für ein Wabenmuster benötigt man mindestens drei lineare Muster: waagerecht nach rechts ( → Abb.07a), schräg nach rechts oben ( → Abb.09a) und senkrecht nach oben ( → Abb.10a).
Hier ist eine vierte Transformation nötig; ich verwende eine Spiegelung nach links ( → Abb.08a) ( → Begründung).
Die Spiegelung muss vor dem schrägen linearen Muster erfolgen, weil sonst in der Mitte Durchbrüche fehlen (Loch-Lücke ;-).

Im folgenden werden die Schritte der Mehrfach-Transformation einzeln beschrieben.

Der erste Durchbruch der Perforation

Screenshot des ersten Loches
Abb.06a: Das erste Loch

Die Perforation beginnt mit einem einzelnen Durchbruch [Loch], den man später mithilfe Mehrfach-Transformation vervielfältigt und anordnet.

Erfahrungen
FreeCAD-Problem Instabile Skizzen ( → interner Link zu Beispielen)

Für ein Wabenmuster soll der Durchbruch natürlich ein regelmäßiges Sechseck sein, aber das erwies sich als überraschend schwierig. Mehrfach mutierten die Skizzen nachträglich zu Gebilden, die nur noch Hardcore-Mathematiker ein Sechseck nennen. Jedesmal musste die Skizze neu erstellt werden und erst mein 4ter Versuch ( → Abb.06b) zeigte sich stabil … bisher …:

 

Zu beachten in FreeCAD: Eine Vertiefung [Pocket, Tasche, Durchbruch, Loch] darf nicht "in der Luft hängen", sondern muss durch ein bereits vorhandenes Volumen führen.

Für die Mehrfach-Transformation wäre es günstig, wenn das erste Loch in einer Ecke der Grundfläche liegen könnte, z.B. links unten. Leider sind die Ecken des Fliegenklatschenblattes abgerundet und FreeCAD akzeptiert keine (ersten) Löcher im Nichts. Also muss man den ersten Durchbruch mitten ins Blatt legen und einen zusätzlichen Schritt in Kauf nehmen, z.B eine Spiegelung.
Gewählt wird der untere Rand der Perforation rechts neben die y-Achse ( → Abb.06a), weil dieser Ort gut für die Spiegelung geeignet ist.

Zu tun
Skizze des ersten Durchbruches
Abb.06b: Skizze
des ersten Durchbruches
(auf xy-Ebene)
  • Icon des Arbeitsbereiches PartDesign  Arbeitsbereich PartDesign
  • Sketcher NewSketch  Skizzenblatt erstellen - xy-Ebene → Abb.06b
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherCreateHexagon  Sechseck skizzieren.
    • Abhängigkeiten im Sechseck neu vergeben ( → Erfahrungen)
      • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainEqual  Drei nebeneinander liegende Abhängigkeiten gleich lang löschen und durch …
      • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainAngle  … drei Winkel 120° ersetzen
    • Seckseck positionieren
      • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainVertical  Eine Kante steht senkrecht
      • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistanceX  Schlüsselweite SW3,5
      • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistanceY  Koordinaten X2,185 und Y12,5 ab Nullpunkt
  • Baumansicht [Modell]: Sketch… - Umbenennen: Wabe1_Skizze
  • Icon des Arbeitsbereiches PartDesign- Pocket subtraktive Extrusion [Tasche, Pocket] - Typ: Durch alles - symmetrisch -
    Umbenennen: Wabe1

Mehrfach-Anordnung 1 - Lineares Muster waagerecht

Lineares Muster nach rechts
Abb.07a: Lineares Muster nach rechts

Im ersten Schritt wird der sechseckige Durchbruch nach rechts in Richtung der x-Achse von 1 auf 3 Stück vervielfältigt ( → Abb.07a).

Rufen Sie eine neue Mehrfachtransformation auf und erstellen Sie darin das lineare Muster nach rechts:

Zu tun
PartDesign - MultiTransform_parameters
Abb.07b: MultiTransform parameters
[Parameter, hier für gerade Anordnung]
  • Baumansicht [Modell]: Wabe1 (Sechskantloch markieren) (ähnlich wie in → Abb.05b)
  • Icon PartDesign_MultiTransform  PartDesign - Mehrfach-Transformation
    → Aufgaben(-Ansicht): MultiTransform parameters ( → Abb.07b)
    • Elemente: Wabe1 (vorgewählt)
    • Transformationen: Rechter Mausklick - Lineares Muster hinzufügen
      → LinearPattern
    • Richtung: Basis X-Achse
    • Länge: 8,740 mm
      (vollständiges Muster: 43,70 mm)
    • Vorkommen: 3 (Stück)
      (vollständiges Muster: 11)
    • OK
    → Muster wie Abb.07a entsteht.

Hinweis zu grauen Werten: In Abb.07b ist die Länge 8,760 mm grau dargestellt. Das liegt daran, dass ich diese Werte in einer Tabelle [Spreadsheet] verwaltet und hierher parametrisch übertragen habe. Auf diese Technik gehe ich in dieser Anleitung nicht ein, eine Anleitung dazu finden Sie beim Tubenwickler.

Mehrfach-Anordnung 2 - Spiegelung an der yz-Ebene

Spiegelung nach Links
Abb.08a: Spiegelung nach links

Im zweiten Schritt wird das lineare Muster nach links von 3 auf 6 Stück gespiegelt ( → Abb.08a). Als Spiegelebene kann die yz-Ebene verwendet werden. Auch die Spiegelung findet innerhalb der Multi-Transformation statt.

Zu tun
Screenshot Parameter für die Spiegelung
Abb.08b: Parameter
für die Spiegelung
  • Baumansicht [Modell]: MultiTransform öffnen (wenn es geschlossen wurde)
  • Aufgaben(-Ansicht): MultiTransform parameters ( → Abb.08b):
    • Transformationen: Rechter Mausklick - Spiegelung hinzufügen
      → Mirrored
    • Ebene: Basis YZ-Ebene
    → Muster wie in Abb.08a entsteht.

Mehrfach-Anordnung 3 - Lineares Muster schräg

Lineares Muster nach rechts oben
Abb.09a: Lineares Muster nach rechts oben

Im dritten Schritt wird die komplette erste Lochreihe nach rechts oben von 6 auf 12 Stück kopiert. Die Richtung 60° wird von der Bezugslinie Wabe_Richtung ( → Abb.09a, → Begründung).

Erweitern Sie die bestehenden Mehrfachtransformation um das zweite lineare Muster nach rechts oben:

Zu tun
Parameter für Mehrfach-Transformationen
Abb.09b: Parameter
für das 2te lineare Muster
  • Baumansicht [Modell]: MultiTransform
  • Aufgaben(-Ansicht): MultiTransform parameters ( → Abb.09b)
    • Transformationen: Rechter Mausklick - Lineares Muster
      → LinearPattern001
    • Richtung: Referenz auswählen -
      • Baumansicht [Modell]: Wabe_Richtung markieren
      • zurück zu Aufgaben(-Ansicht) - MultiTransform parameters
        Richtung: DatumLine (der ursprüngliche Name für Wabe_Richtung ist jetzt eingefügt)
    • Länge: 4,370 mm
    • Vorkommen: 2 (Stück)
    • OK
    → Muster wie Abb.09a entsteht.

Hinweis: Auch für die vollständige Perforation benötigt man nur 2 schräg versetzte Lochreihen und ihr Abstand beträgt wieder 4,37 mm.

Mehrfach-Anordnung 4 - Lineares Muster senkrecht

Lineares Muster nach  oben
Abb.10a: Lineares Muster nach oben

Im letzten Schritt wird das komplette Muster nach oben in Richtung der y-Achse von 12 auf 36 Stück kopiert ( → Abb.10a).

Erweitern Sie die bestehenden Mehrfachtransformation um das dritte lineare Muster nach oben:

Zu tun
Parameter für Mehrfach-Transformationen
Abb.10b: Parameter
für das 3te lineare Muster
  • Aufgaben(-Ansicht): MultiTransform parameters( → Abb.10b) aufrufen:
    • Transformationen: LinearPattern002
    • Richtung: Basis Y-Achse
    • Länge: 15,138 mm
      (vollständiges Muster: 90,829 mm)
    • Vorkommen: 3 (Stück)
      (vollständiges Muster: 13)
    → Muster wie in Abb.10a entsteht.

Umlaufender Rand für das Blatt

Screenshot Verstärkter Rand
Abb.11a: Verstärkter Rand mit Fasen

Das Blatt soll mit einem verstärkten Rand umgeben werden.

Umlaufende Ränder erzeugt man in FreeCAD elegant mit Sweeping [Rohr, Additive Pipe].
Zum Sweepen benötigt man eine Skizze des Querschnittes (Profil) und eine Skizze des Verlaufes (Pfad [Leitkurve]) des Randes. Für den Pfad kann man die Konturskizze des Blattes (Blatt_Kontur) verwenden.

In die Profilskizze kann man Abschrägungen [Fasen, Chamfer] uä. integrieren und damit das → Topologische Benennungsproblem von FreeCAD umgehen.

Zu tun - Rechteck
Skizze mit dem Profil des Randes

Abb.11b: Profil des Randes (yz-Ebene)
  • Icon des Arbeitsbereiches PartDesign  Arbeitsbereich PartDesign
  • Sketcher NewSketch  Skizzenblatt erstellen - yz-Ebene → Abb.11b
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherCreateRectangle  Rechteck zunächst ohne Rundungen
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainCoincident  Rechteck rechts unten an den Koordinatennullpunkt binden
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistanceX  Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistanceY  Breite 3 mm und Höhe 2 mm
      → Die Skizze wird grün, d.h., vollständig bestimmt.

 

Beachten Sie den Unterschied zwischen Maßen und Koordinaten. Koordinatenbemaßung ist etwas umständlicher, aber macht FreeCAD-Skizzen stabiler.

Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistanceX  Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistanceY  Hinweis: Die Bemaßungsfunktion im Arbeitsbereich Sketcher enthält eigentlich zwei unterschiedliche Funktionen. Welche Bemaßungsfunktion wirksam wird, hängt davon ab, was vor ihrem Aufruf markiert wurde:

  • Sind 2 Punkte oder eine Linie markiert, dann wird deren Abstand bzw. Länge bemaßt. Diese Maße können nur positiv sein, geben also keine Richtung vor, sodass die Punkte oder die Linie ihre Seiten vertauschen und zu instabilen Skizzen in FreeCAD führen können.
  • Ist nur 1 Punkt markiert, dann wird dessen Koordinate bezüglich des Koordinatennullpunkts bemaßt. Koordinaten können auch negativ sein (hier: -3 mm) und sind unverrückbar festgelegt.

Hinweis: Die Sichtbarkeit der Blattfläche kann man in der Baumansicht [Modell] mit der Leertaste ein- und ausschalten.

Zu tun - Fasen ergänzen
Icon
Abb.11c: Sketcher - einschränkungserhaltende Verrundung
  • Icon des Arbeitsbereiches Sketcher  noch Arbeitsbereich Sketcher
    • Icon des Arbeitsbereiches Sketcher- Create Fillet Constraint Preserving  einschränkungserhaltende Verrundung ( → Abb.11c)
      Drei freie Ecken abrunden ( → Abb.11b)
      → Viertelkreise [Radien] ersetzen die Ecken
      → Maße und Randbedingungen bleiben erhalten
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainEqual  Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainRadius  Alle Radien R0,4
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherCreateLine  Radien mit geraden Linien abkürzen
      → diese Linien werden beim Sweepen zu Fasen 0,4x45°
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherToggleConstruction  Radien in den Konstruktionsmodus schalten
      → Konstruktionslinien werden blau dargestellt.
      → Blaue Linien werden außerhalb der Skizze ignoriert, also nicht gesweept.
  • Baumansicht [Modell]: Sketch - Umbenennen: Rand_Profil
Zu tun - Sweepen

Sweepen Sie das Profil des Randes (Rand_Profil) entlang der Außenkontur des Blattes (Blatt_Kontur).

Einstellungen von Additive Pipe
Abb.11d: Rohrparameter
[Parameter für Sweeping]
  • Baumansicht [Modell]: Rand_Profil markieren
  • Icon des Arbeitsbereiches PartDesign  Arbeitsbereich PartDesign
  • Icon PartDesign_AdditivePipe  Sweeping [Rohr, Additive Pipe]
    → Rohrparameter ( → Abb.11d):
    • Profil - Objekt: Rand_Profil (vorgewählt)
    • Eckübergang: Transformiert (? Ausprobieren!)
    • Pfad [Leitkurve] der Austragung - Objekt: Klick auf Objekt
      • Baumansicht [Modell]: Blatt_Kontur
      • zurück zu Aufgaben(-Ansicht) - Rohrparameter
        → Pfad - Objekt: Blatt_Kontur (ist jetzt eingefügt)
    • OK
  • Baumansicht [Modell]: AdditivePipe - Umbenennen: Rand.

Perforation vervollständigen

Screenshot des perforierten Blattes
Abb.12a Ausschnitt des Blattes

Sie können die Perforation nun vervollständigen ( → Tabelle Ergebnisse, → Abb.12a).

  • Icon des Arbeitsbereiches PartDesign  Arbeitsbereich PartDesign
  • Baumansicht [Modell]: Blatt aktivieren
  • Baumansicht [Modell]: Blatt - MultiTransform (mit Doppelklick öffnen)
    • LinearPattern (mit Doppelklick öffnen)
      Länge: 43,700 mm
      Vorkommen: 11
    • … das dauert …
    • LinearPattern002
      Länge: 90,826 mm
      Vorkommen: 13

     

Griff

Screenshot des Griffstückes
Abb.13a Screenshot des Griffes
(verkürzt)

Der Griff ( → Abb.13a) enthält eine Öse zum Aufhängen. Den Stiel mit Raststecker (Federklemme) steckt man in den Verbinder, wo er einrastet.

Konstruktive Überlegungen

Als Gesamtlänge des Griffes wähle ich 300 mm, weil das noch diagonal auf das Druckbett 200x250mm² meines 3D-Druckers passt.

Screenshot des Stielprofiles
Abb.13b Screenshot des Stielprofils

Den Stiel einschließlich Öse drucke ich als Achtkantprofil, weil es einem Rundprofil ähnelt, aber besser für den liegenden 3D-Druck geeignet ist. Der Stiel soll zudem hohl sein, um seine Biegesteifigkeit zu senken und Material zu sparen.
Den Spareffekt hohler Formen sollte man aber nicht überschätzen, da 3D-Drucker selten massiv drucken. Bei mir ist die Voreinstellung nur 15% Infill, da sind zusätzliche Außenwände oft kontraproduktiv …

Als Maße für den hohlen Achtkant wähle ich Schlüsselweite 6 mm und Wandstärke 0,87 mm. ( → Abb.14a)

Überlegungen zu FreeCAD

Wie der Rand wird auch der Stiel mittels PartDesign - Sweeping modelliert.

Aktualisierung: In früheren Versionen hatte FreeCAD die Randbedingung, dass in einem Sweep-Vorgang kein Ort mehrmals überstrichen werden durfte. Deshalb wird in dieser Übung der Stiel nur zur Hälfte modelliert und anschließend durch Spiegeln vervollständig.
Seit etwa FC0.21 habe ich das Problem nicht mehr beobachtet.

Diesen Text werde aber ich aber frühestens ändern, wenn eine stabile Version von FC0.22 verfügbar ist, da es dort zahlreiche Änderungen im Sketcher gibt.

Prinzipielle Vorgehensweise in FreeCAD
  • Koordinatensystem: Profil (Achtecke) auf der xz-Ebene, Pfad [Leitkurve] auf xy-Ebene, alles symmetrisch zur y-Achse
  • Arbeitsbereiche: PartDesign und Sketcher
  1. Raststecker (Federklemme) skizzieren und extrudieren [PartDesign - Pad].
  2. Eine Skizze mit dem Profil des Stieles erstellen, hier zwei konzentrische Achtecke auf der xz-Ebene ( → Abb.15a, → Abb.15b) [Sketcher].
  3. Eine Skizze mit dem Pfad [Leitkurve] des Stieles und der halben Öse erstellen, hier auf der yz-Ebene ( → Abb.15a, → Abb.15c) [Sketcher].
  4. Sweepen des Stieles mit halber Öse [PartDesign - Additive Pipe].
  5. Vervollständigen der Öse durch Spiegelung [PartDesign - Mirrored].

Raststecker

Screenshot des Raststeckers
Abb.14a: Raststecker

Die Widerhaken des Raststeckers sind als Kreisbogen ausgelegt und haben konstanten Querschnitt, damit sich die Biegespannung beim Einfedern gleichmäßig verteilt. Die Radien an der Schulter sollen auch das Einfädeln in die Buchse erleichtern.

Zu tun - Raststecker
Skizze des Raststeckers
Abb.14b: Skizze des Raststeckers
(xy-Ebene)

Erstellen Sie die Skizze für den Raststecker.

  • Icon des Arbeitsbereiches PartDesign  Arbeitsbereich PartDesign
  • Sketcher NewSketch  Skizzenblatt erstellen - xy-Ebene → Abb.14b
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherCreatePolyline  Profil des Raststeckers mit Linienzug erstellen [Create Polyline].
      Mit mehrfachem Drücken des Buchstaben m [Modus] erreicht man alle Formen von Bögen und Anschlüssen.
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainCoincident  Alle acht Kreisbögen sind paarweise konzentrisch.
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainSymmetric  Die Skizze ist vollkommen symmetrisch zur y-Achse.
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainPointOnObject  Die Unterkante der Skizze liegt auf der x-Achse.
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainHorizontal  Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainRadius  Die Mittelpunkte von R30 liegen auf gleichen Höhe wie die Oberkante der Skizze.
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainRadius  Die kleinen Innenradien haben R0,25.
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistance  Die Widerhaken sind 1,29 mm dick (für 3 parallele Filamentstreifen).
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistanceY  Die Widerhaken enden 1,5 mm über der Unterkante.
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistanceX  Die obere Gesamtbreite (eingefedert) beträgt 5,7 mm.
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistanceY  Der Raststecker hat eine Gesamthöhe von 12 mm.
    • Der Fuß 1,29 x 6 mm² schließt die Steckverbindung ab.
  • Umbenennen: Raststecker_Skizze
  • Icon PartDesign_Pad  Extrudieren [Aufpolsterung, Pad] - 6 mm - symmetrisch -
    Umbenennen: Raststecker
     

Stiel zur Hälfte sweepen

Screenshot der Skizzen für den Stiel
Abb.15a: Skizzen für
das Sweepen des Stiels

Unter den Raststecker wird der Stiel angeflanscht. Er wird erst zur Hälfte gesweept und dann durch Spiegeln vervollständigt. Man kann den Stiel nicht in einem Zug sweepen, weil sich das Volumen bei der Verzweigung zur Öse schneidet und FreeCAD solche Überschneidung beim Sweepen nicht zulässt.
Aktualisierung: Mit neueren Version von FreeCAD kann man den Stiel in einem Zug sweepen und auf das Spiegeln verzichten.

Erstellen Sie je eine Skizze mit Profil und Pfad [Leitkurve] des Stieles ( → Abb.15a) und sweepen Sie.

Zu tun - Profil des Stieles
Skizze des Stielquerschnittes
Abb.15b: Profil des Stieles
(xz-Ebene)
  • Icon des Arbeitsbereiches PartDesign  Arbeitsbereich PartDesign
  • Icon PartDesign_Body  Körper erstellen [Body] -
    Umbenennen: Griff
  • Sketcher NewSketch  Skizzenblatt erstellen - xz-Ebene → Abb.15b
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherCreateOctagon  Zwei Achtecke
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainCoincident  Konzentrisch zum Koordinatennullpunkt ( → Abb.15a)
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainVertical  Eine Kante je Achteck ist senkrecht
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistanceX  SW6 und Wandstärke 0,87
  • Baumansicht [Modell]: Sketch - Umbenennen: Stiel_Profil
Zu tun - Pfad des Stieles

Der Pfad [Leitkurve] bestimmt Form und Länge des Stieles, die wiederum von den Maßen Ihres Druckbettes begrenzt ist.

Ich wähle eine Länge von 300 mm für mein Druckbett 250 x 200 mm², davon muss man noch die halbe Breite des Achtkants (3 mm) und die Länge des Raststeckers (12 mm) abziehen, also bleiben für die Länge des Pfades 285 mm.
Der Handgriff soll 80 mm lang werden.

Skizze des Stielpfades
Abb.15c: Pfad des Stieles
(xy-Ebene)
  • Icon des Arbeitsbereiches PartDesign  Arbeitsbereich PartDesign
  • Sketcher NewSketch  Skizzenblatt erstellen - xy-Ebene → Abb.15c
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherCreatePolyline  Pfad [Leitkurve] des Stieles mit halber Öse skizzieren, z.B. mit Polylinie.
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainPointOnObject  Die senkrechte Linie, der Mittelpunkt ∅20 und der Scheitelpunkt der halben Öse liegen auf der y-Achse.
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainTangent  Alle Übergänge sind tangential
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistanceY  Der Pfad [Leitkurve] und das Maß 285 mm beginnen im Koordinatennullpunkt.
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDiameter  ∅ 20
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainRadius  R50
  • Baumansicht [Modell]: Sketch - Umbenennen: Stiel_Pfad
zu tun - Stiel mit halber Öse sweepen

Sweepen Sie den Stiel mit halber Öse sinngemäß wie beim Sweepen des Randes

  • Icon des Arbeitsbereiches PartDesign  Arbeitsbereich PartDesign
  • Icon PartDesign_AdditivePipe  Sweeping [Rohr]
    • Profil: Stiel_Profil
    • Eckübergang: runde Ecke
    • Pfad: Stiel_Pfad
  • Umbenennen: Stiel_halb
     

Öse vervollständigen durch Spiegelung

Erzeugen Sie die zweite Hälfte der Öse durch Spiegelung des Stieles mit halber Öse an der yz-Ebene sinngemäß wie bei der Spiegelung des Musters, aber ohne Multi-Transformation!

Zu tun
  • Icon des Arbeitsbereiches PartDesign  Arbeitsbereich PartDesign
  • Icon PartDesign_Mirrored  Spiegeln [Mirrored]
    • Element: Stiel_halb
    • (Spiegel-)Ebene: yz-Ebene
    Ergebnis → Abb.13a
  • Umbenennen: Stiel_vollständig
     

Verbinder

Der Verbinder soll Blatt und Griff verbinden.

Beschreibung des Verbinders
Screenshot des Verbinders
Abb.16a Verbinder in Fertigungslage
X (rot), Y (grün), Z (blau, Druckrichtung)
  • In → Abb.16a ist der Verbinder in Fertigungslage auf dem 3D-Drucker dargestellt.
  • Die "Schnauze" des Verbinders (rechts oben) "beißt" in den Rand des Fliegenklatschenblattes.
  • In die Rastbuchse (Öffnung links vorne) wird der Raststecker des Griffes gesteckt und rastet ein.
  • Radien und Fasen sorgen dafür, dass sich der Verbinder nicht so scharfkantig anfühlt.
Überlegungen zum 3D-Druck
  • Der Querschnitt der "Schnauze" ist gleichbleibend und damit gut druckbar.
  • Für das "Dach" über der hohlen Rastbuchse muss der 3D-Drucker 6 mm überbrücken können.
  • Kanten, die beim Druck senkrecht stehen, versehe ich mit Radien, waagerechte Kanten mit Fasen ( → Allgemeine Hinweise zu Radien und Fasen).
Überlegungen zum 3D-Druck
  • Die senkrechten Radien kann man hier einfach in die Skizze des Grundkörpers aufnehmen und damit das → topologische Benennungsproblem (TNP) umgehen.
  • Die umlaufenden Fasen könnte man hier durch Sweeping erzeugen, um das TNP zu umgehen, aber der Aufwand erscheint mir unverhältnismäßig hoch.
Prinzipielle Vorgehensweise in FreeCAD
  • Koordinatensystem: → Abb.16a
  • Arbeitsbereiche: PartDesign und Sketcher
  1. Grundform des Verbinders mit Radien skizzieren und extrudieren [PartDesign - Pad].
  2. Rastbuchse skizzieren und subtraktiv extrudieren [PartDesign - Pocket].
  3. Ggf. Verbinder verschlanken: abzuschneidende Grundflächen skizzieren und subtraktiv extrudieren [PartDesign - Pocket].
  4. Fasen ergänzen [PartDesign - Chamfer].
     

Grundkörper des Verbinders

Skizzieren Sie die äußere Kontur des Verbinders ( → Abb.16b) und extrudieren Sie die Skizze symmetrisch um 15 mm.

Zu tun
Screenshot der Skizze des Verbinders
Abb.16b: Skizze des
Verbinders (xy-Ebene)
  • Icon des Arbeitsbereiches PartDesign  Arbeitsbereich PartDesign
  • Icon PartDesign_Body  Körper erstellen [Body] -
    Umbenennen: Verbinder
  • Sketcher NewSketch  Skizzenblatt erstellen - xy-Ebene → Abb.16b ohne Radien
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherCreatePolyline  Kontur ohne (!) Radien skizzieren
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainHorizontal  Die beiden Seiten der 'Schnauze' sind gleich hoch
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistanceX  Das Maß 1,1 entspricht der Dicke des Blattes, das Maß 2,2 der Dicke des Randes mit etwas Aufmaß.
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistanceY  Das senkrechte Maß 3 entspricht der Breite des Randes.
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainSymmetric  Die äußere Kontur ist symmetrisch zur y-Achse außer der abgeschrägten Nase.

 

Screenshot der Skizze des Verbinders mit Radien
Abb.16c: Skizze des Verbinders
mit Radien
  • Ergänzen Sie die Radien (Eckenverrundungen) in der Skizze erst dann, wenn die Skizze grün geworden ist, d.h. alle Maße und Randbedingungen vergeben sind ( → Abb.16b):
    • Icon des Arbeitsbereiches Sketcher- Create Fillet Constraint Preserving  einschränkungserhaltende Verrundung: Alle äußeren Ecken abrunden ( → Abb.16c)
      → Randbedingungen und Maße bleiben erhalten
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainRadius  Ein Radius R1
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainEqual  Alle anderen Radien gleich lang
  • Baumansicht [Modell]: Sketch - Umbenennen: Grundkörper_Skizze
  • Icon PartDesign_Pad  Extrudieren [Pad] - 15 mm - symmetrisch -
    Umbenennen: Grundkörper
     

Rastbuchse im Verbinder

Screenshot der Rastbuchse
Abb.16d: Rastbuchse (teilgeschnitten)

Die Rastbuchse ( → Abb.16d) ist ein Hohlraum, der den Raststecker im Verbinder aufnimmt. Sobald der Raststecker vollständig eingefahren ist, federn seine Widerhaken aus und verhaken sich in den Widerlagern.

Zu tun
Skizze der Rastbuchse
Abb.16e: Skizze der Rastbuchse (yz-Ebene)
  • Icon des Arbeitsbereiches PartDesign  Arbeitsbereich PartDesign
  • Sketcher NewSketch  Skizzenblatt erstellen - yz-Ebene → Abb.16e
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherViewSection  Schnitt anzeigen [Abschnitt anzeigen, Skizze freilegen, View Section]
      • Öffnet vorübergehend den Blick auf die Skizzenebene, falls diese im Inneren eines Körpers verborgen ist.
      • Weitere Methoden: → Blick ins Innere von Körpern
    • Sichtbarkeit des Verbinders ein/aus:
      Baumansicht [Modell] - Verbinder markieren - Leertaste drücken
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainSymmetric  Die Skizze ist vollkommen symmetrisch zur y-Achse (hier waagerecht und grün).
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainRadius  Radien R1.
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainPointOnObject  Der Eingang zur Buchse ist 6 mm breit und liegt auf der z-Achse (hier senkrecht und blau).
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistanceY  Hinter den 1,29 mm dicken Widerlagern weitet sich die Buchse auf 8 mm und verengt sich danach allmählich wieder auf 6 mm.
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistanceX  Die Buchse ist insgesamt 12 mm tief.
  • Umbenennen: Rastbuchse_Skizze
  • Icon des Arbeitsbereiches PartDesign- Pocket  subtraktive Extrusion [Tasche, Pocket] - 6,2 mm - symmetrisch -
    Umbenennen: Rastbuchse
     

Verbinder beschneiden

Wer mag, kann den Verbinder nachträglich schräg beschneiden, das spart etwas Material und sieht besser aus.

Skizzieren Sie die Kontur der überflüssigen Bereiche und beschneiden Sie den Verbinder ( → Abb.16f).

Zu tun
Screenshot - Skizze zum Beschneiden des Verbinders
Abb.16f: Skizze zum Beschneiden
des Verbinders (yz-Ebene)
  • Icon des Arbeitsbereiches PartDesign  Arbeitsbereich PartDesign
  • Sketcher NewSketch  Skizzenblatt erstellen - yz-Ebene → Abb.16f
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainSymmetric  Die beiden Dreiecke sind vollkommen symmetrisch zur y-Achse (hier waaagerecht).
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainPointOnObject  Die linken Kanten mit der Öffnung 10 mm liegen auf der z-Achse (hier senkrecht und blau).
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistanceY  Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistanceX  Maße 10 mm, 15 mm und 30 mm
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainAngle  Winkel - Referenz: ein
      • Mit → Referenzmaßen kann man Maße ablesen, die sich aus anderen Maßen und Abhängigkeiten ergeben.
      • Den Winkel benötigen wir im Abschnitt Verbinder drehen.
  • Umbenennen: Beschnitt_Skizze
  • Icon des Arbeitsbereiches PartDesign- Pocket  subtraktive Extrusion [Tasche, Pocket] - Typ:Durch alles - symmetrisch -
    Umbenennen: Beschnitt
     

Hinweis 3D-Drucker: Nach dem Beschneiden liegt die Grundfläche des Verbinders nicht mehr parallel zur xy-Ebene, und das muss man korrigieren, entweder im Slicer oder in FreeCAD ( → beschnittenen Verbinder drehen).

Fasen

Ergänzen Sie die beiden fast umlaufenden Fasen 0,4x45°.

Screenshot - Verbinder
Abb.16g: schlanker Verbinder
Zu tun
  • Icon des Arbeitsbereiches PartDesign  Arbeitsbereich PartDesign
  • Icon PartDesign_Chamfer Fase 0,4x45° [Chamfer] - Parameter der Fase:
    • Wähle: Kante anklicken
      Hinweis: Wenn die senkrechten Radien größer als die Fase sind, läuft die Fase über die Radien hinweg und man muss nur je eine Kante oben und unten gewählen.
    • Typ: Gleiche Länge
    • Größe: 0,4 mm
  • Umbenennen: Grundkörper_Fase
     

Beachten Sie, dass diese Fasen dem → Topologischen Benennungsproblem von FreeCAD unterliegen. D.h., sie können bei Änderungen im Verbinder verloren gehen und müssen dann neu angelegt werden.

Sonstiges

Beschnittenen Verbinder drehen

Screenshot - gedrehter Verbinder
Abb.17a: Verbinder parallel
zur Druckbettoberfläche

Wenn man den Verbinder beschnitten hat, steht seine Grundfläche nicht mehr parallel zum Druckbett. Das kann man für den 3D-Druck im Slicer korrigieren oder bereits in FreeCAD ( → Abb.17a):

Hinweise:

  • Sichtbarmachen des Achsenkreuzes:
    • Ansicht - Achsenkreuz ein/aus
  • Aufschneiden des Verbinders
    • Ansicht - Schnittebene
    • Clipping - Abschneiden in X:ein - Versetzen: 0
      Schneidet den Körper bis zur x=0 (der yz-Ebene)
Zu tun
Screenshot - Verbinder - Eigenschaften
Abb.17b: Eigenschaften(-Ansicht) des Verbinders
  • Ermitteln Sie den Drehwinkel
    • Rechnerisch: α =arctan ((15-10) / (2*30)) = 4,764°
      oder
    • grafisch mit Referenzmaß ( → Abb.16f)
  • Baumansicht [Modell] - Verbinder markieren ( → Abb.17b)
  • Eigenschaften(-Ansicht) - Placement
    • Winkel: 4,764°
    • Achse
      • x: 1
      • y: 0
      • z: 0

Quasi-Baugruppe

Screenshot - Quasi-Baugruppe
Abb.18a: Quasi-Baugruppe

Mittels der Eigenschaften(-Ansicht) (Vgl. → Abb.17b) kann man die Einzelteile [body] nicht nur drehen, sondern auch verschieben. In einfachen Fällen kann man damit auch den Eindruck einer Baugruppe erzeugen, z.B. für das Screenshot ( → Abb.01)
Für komplexere Baugruppen gibt es Arbeitsbereiche wie A2plus ( → FreeCAD-Wiki).

Zu tun
  • Baumansicht [Modell] - Verbinder markieren ( → Abb.17b)
    Eigenschaften(-Ansicht) - Placement
    • Winkel: -90°
    • Achse
      • x: 0
      • y: 1
      • z: 0
  • Baumansicht [Modell] - Blatt markieren
    Eigenschaft(-Ansicht) - Placement
    • Position
      • x: 0
      • y: 25 mm
      • z: 0

Anhang

A1: Zeichnerische Lösung der Lochabstände

Wer mit Winkelfunktionen Mühe hat, kann Lösungen oft auch grafisch ermitteln. Hier finden Sie Hinweise zur Ermittlung der Abstände im Wabenmuster. Dazu muss man einen kleinen Ausschnitt des Wabenmusters skizzieren ( → Abb.05a):

Screenshot der Hilfsskizze
Abb.05a: Hilfsskizze zur
Ermittlung der Abstände
  • Icon des Arbeitsbereiches PartDesign  Arbeitsbereich PartDesign
    oder
    Icon des Arbeitsbereiches Sketcher  Arbeitsbereich Sketcher
  • Sketcher NewSketch  Skizzenblatt erstellen - xy-Ebene → Abb.05a
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherCreateHexagon  Vier regelmäßige Sechsecke skizzieren
      Achtung: Vielecke [Polygone] im Sketcher sind zickig. Schieben Sie deshalb jedes Sechseck und das Dreieck nahe an die gewünschte Position, bevor Sie Abhängigkeiten vergeben. Wenn es trotzdem passiert, sofort Rückgängig [Ctrl-Z] wählen.
      Alternativ können Sie die internen Abhängigkeiten der Vielecke austauschen ( → Erfahrungen).
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherCreatePolyline  Icon des Arbeitsbereiches SketcherToggleConstruction  Ein rechtwinkliges Dreieck als Hilfsgeometrie (blau) skizzieren
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainEqual  Alle Umkreisdurchmesser sind gleich groß
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainVertical  Von jedem Sechseck steht eine Kante senkrecht
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainCoincident  Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainPointOnObject  Drei Sechsecke an die Ecken des Dreiecks binden → Abb.05a
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainSymmetric Die beiden Sechsecke an der Hypotenuse sind symmetrisch zum vierten Sechseck (Mittelpunkte)
      → bewirkt gleiche Stegbreiten an der Hypotenuse
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainPerpendicular  Die Hypotenuse steht senkrecht zu einer der Sechseckkanten, die sie durchstößt
      → bewirkt gleiche Stegbreiten überall
    • Icon des Arbeitsbereiches Sketcher- ConstrainDistanceX  Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistance  Rote Maße 3,5 mm und 0,87 mm
    • Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainCoincident  Wenn die Skizze ans Koordinatensystem gebunden ist, ist sie vollständig bestimmt.
  • Greifen Sie die blauen Abstände erst dann ab, wenn die Skizze vollständig bestimmt ist!
    • Icon des Arbeitsbereiches Sketcher- ConstrainDistanceX  Icon des Arbeitsbereiches Sketcher- ConstrainDistanceY  Icon des Arbeitsbereiches SketcherConstrainDistance - Referenz: Ein
      Blaue Hilfsmaße 4,370 mm und 7,569 mm

Notizen